Kinos in Wald

In Wald gab es drei Kinos: das Universum, den Filmpalast und das Moderne Theater 

 Das Solinger Stadtteilkino, das UNIVERSUM in der Friedrich-Ebert-Str., später Stresemannstraße, das noch lange Zeit als einziges  übrig blieb. Entstanden aus einem ehemaligen Tanzsaal und betrieben durch Herrn Joost, der es 1956 zusammen mit einem Partner eröffnet hatte, überlebte es, im originalen Stil der 50er Jahre und von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, immerhin bis 1996. Obwohl es nun seiner Technik beraubt ist, sind die Baulichkeiten noch vorhanden.

Des weiteren gab es noch, ebenfalls in der Friedrich-Ebert-Str., den FILM-PALAST, betrieben durch die Eheleute Koch, der auch bald (Ende 60er Jahre?) geschlossen wurde. Das Gebäude blieb lange Zeit äußerlich unverändert, der einst recht attraktive Eingang schien auf den ersten Blick dazu einzuladen, sich die neueste Wochenschau anzusehen. Sogar die (defekte) Leuchtreklame war noch vorhanden. Schließlich wurde das Gebäude in den 90er Jahren wegen Straßenbau abgerissen.

Wer hat Fotos vom Kino? 


Das größte nannte sich MODERNES THEATER und lag in der Friedrich-Ebert-Straße. Dieses war auch das erste, das schloss, nachdem es noch einige Jahre vorher modernisiert worden war. Heute befindet sich dort ein großer Edeka-Markt Wodarz


Universum in Wald

Auszug aus: Solingen Universum Wald – Kinowiki (filmtheater.square7.ch) 

  • Adresse: Stresemannstraße 30 früher Friedrich-Ebert-Str. 194
  • vermutlich schon 1910 im ehemaligen Gewerkschaftshaus eröffnet.
  • Eröffnet 7.9.1956: mit dem Film „Ich und meine Schwiegersöhne“ [1]
  • Plätze: 356 (1957)
  • geschlossen im Jahre 1996 [1]
  • Das Kino enstand aus einem Gasthof-Saal. Als solcher wird er auch heute von der Gaststätte Buchenhof wieder genutzt.

Geschichte

Heinrich Joost, der in Hilden seit der Nachkriegszeit erfolgreich die „Corso-Lichtspiele“ betrieb, entschloss sich, in Wald aus dem Tanzsaal einer Gaststätte das dritte Kino des Stadtteils zu machen. Im Herbst 1956, dem absoluten Kinobesucher-Rekordjahr in Westdeutschland eröffnet, setzte das „Universum“ seinen deutlichen Schwerpunkt auf Spannungsfilme und wurde damit zum beliebtesten Lichtspielhaus im Stadtteil. Im Unterschied zu den beiden etablierten Walder Häusern zeigte das „Universum“ auch an jedem Werktag in einer Nachmittagsvorstellung seine Filme. Handelte es sich dabei um „Spitzenfilme“, so stand auch das „Universum“ in der Regel erst an der dritten Stelle der Solinger-Filmverwertungskette, nach Innenstadt und Ohligs. So genannte „B-Filme“ (Actionstreifen, Western) hingegen liefen zuerst häufig im „Grünewald“ oder „Deli“, manchmal auch in den entsprechenden Ohligser Lichtspielhäusern. Das „Universum“ zeigte sie aber oft als zweites Kino in der Stadt. Das „Universum“ überlebte das „Moderne Theater“ und den „Film-Palast“ auf Grund des Enthusiasmus seines Betreibers um Jahrzehnte, wenn auch mehr schlecht als recht, und schloss als letztes Kino im Stadtteil Wald 1996. Seine 40jährige Geschichte lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: „Vom Vollkino über Jugendkino und Ausländerkino zum Pornokino.“ Der Kinosaal wird inzwischen wieder vom Restaurant Buchenhof gastronomisch genutzt. aus: Jörg Becker

frühere Gewerkschaftshaus, heute Gaststätte Buchenhof. Das Kino hieß »Universum« und war anfänglich mal ein »echtes« Kino, bis dann doch eher die »Lederhosen«- und »Kung Fu«-Filme überwogen. Und davor war die weltbeste Pommesbude von ganz Wald (naja, zumindest der Stresemannstraße)! Übrigens: Bevor man zur Einfahrt zu unserer Garage kam, musste man erst mal am ganzen Haus vorbei). [1]

Übrig blieb noch lange Zeit das zeitweilig einzige Solinger Stadtteilkino, das UNIVERSUM in der Friedrich-Ebert-Str., später Stresemannstraße. Entstanden aus einem ehemaligen Tanzsaal und betrieben durch Herrn Joost, der es 1956 zusammen mit einem Partner eröffnet hatte, überlebte es, im originalen Stil der 50er Jahre und von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, immerhin bis 1996. Obwohl es nun seiner Technik beraubt ist, sind die Baulichkeiten noch vorhanden.

Aus dem Solinger Tageblatt

Vergangene Woche gesucht: Buchenhof, Imbissbude und Kino belebten den Stadtkern - Für manch einen war es die zweite Heimat.

Von Moritz Jonas

Solingen. „Für mich war es nicht schwer, auf dem Foto den ehemaligen Buchenhof zu erkennen“, berichtet ST-Leser Bernd Schneider. Der Buchenhof an der Stresemannstraße in Wald ist tatsächlich vielen Solingern noch in guter Erinnerung geblieben. In den 100 Jahren seines Bestehens entwickelte sich der Komplex zu einer echten Institution, in der viele Feste gefeiert wurden.

Thomas Eichler weiß noch, dass sein Onkel Klaus ihn als kleinen Jungen mit zum Frühschoppen nahm, damit er bei einer Cola am Flipperautomaten spielen konnte. Harry Esser erinnert sich: „Hier spielte ich 1971 im Saal im ersten Stock mit meiner damaligen Band.“

Wirt Helmut Struck war ein Phänomen

Rein äußerlich hat sich der Buchenhof im Walder Ortskern in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert.

Rein äußerlich hat sich der Buchenhof im Walder Ortskern in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert.

„Für mich war der Buchenhof eine zweite Heimat“, schwärmt Bernd Schneider, der fünf Jahre lang für den Schachverein Rochade spielte, welcher im Buchenhof sein Vereinsheim hatte. Aber auch nachdem er den Verein wechselte, sei der Buchenhof stets Teil seines Lebens geblieben. 1988 feierte er sogar seinen Polterabend sowie die später folgende Hochzeitsfeier mit Frau Diana und Freunden dort. Auch echte Legenden des Sports fanden bereits ihren Weg an die Theke des Buchenhofs. Karl-Heinz Stamm erzählt, in den 60er Jahren sei die Gaststätte das Vereinslokal des Fußballvereins VfL Wald gewesen. 1964 habe es ein Freundschaftsspiel gegen den Meidericher SV gegeben. Nach dem Spiel traf man sich im Buchenhof. An der Theke standen Helmut Rahn und Werner „Eia“ Krämer. „Ich fragte beide nach einem Autogramm, worauf Rahn antwortete „Hömma, für zwei Pilsker jeff ich dich dat. Zwei Pils beim Wirt Helmut Struck bestellt – und ich bekam die Autogramme.“

Auch Wirt Helmut Struck ist vielen in guter Erinnerung geblieben. Er sei phänomenal gewesen, er nahm von 20, manchmal mehr Personen die Getränke auf – wohlgemerkt im Kopf – und stellte jedem das Richtige an seinen Platz, erzählt Manfred Birkenbeul.

Den Gebäudekomplex haben auch die Planer beim Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) im Blick.

Neben dem Buchenhof hatte das Gebäude aber noch mehr zu bieten: „Dieser Straßenabschnitt hatte viele Jahre den Charakter einer Amüsiermeile“, sagt Norbert H. Posthum. Besonders die Imbissbude nebenan erfreute sich großer Beliebtheit. Damals habe es dort ganz klassisch Pommes mit Mayo aus der Tüte gegeben, weiß Harry Esser. Dieser Anbau hatte über die Jahre einige Besitzer, erzählt Evelyn von den Diersch. Auch das Kino Universum im Kellergeschoss weckt Erinnerungen, dort haben sie unter anderem Kung Fu-Filme mit Bruce Lee gezeigt, erzählt Evelyn von den Diersch. Der Betrieb wurde dort allerdings 1996 eingestellt, weiß Werner Wildhirt.

Im Jahr 2014 konnte der damalige Betreiber eine Insolvenz nicht abwenden. In Zukunft soll dem Buchenhof neues Leben eingehaucht werden.


Der Filmpalast

Geschichte

Des weiteren gab es noch, ebenfalls in der Friedrich-Ebert-Str., den FILM-PALAST, betrieben durch die Eheleute Koch, der auch bald (Ende 60er Jahre?) geschlossen wurde. Das Gebäude blieb lange Zeit äußerlich unverändert, der einst recht attraktive Eingang schien auf den ersten Blick dazu einzuladen, sich die neueste Wochenschau anzusehen. Sogar die (defekte) Leuchtreklame war noch vorhanden. Schließlich wurde das Gebäude in den 90er Jahren wegen Straßenbau abgerissen. Quelle: Martin Stöcker

Der „Film-Palast" am Rande des „Wauler Dorps" öffnete seine Pforten als letztes Solinger Kino vor dem Zweiten Weltkrieg. Am Kinobesucherboom der ersten Nachkriegsjahre konnte auch der „Film-Palast" in außerordentlicher Weise teilhaben, weil die kriegsbedingten Schäden am Gebäude sich recht leicht beseitigen ließen. Obwohl die Walder Kinos in der Regel nur an der dritten Stelle der Solinger Film-Verwertungskette standen (aktuelle Filme liefen ca. erst einen Monat nach Solingen-Innenstadt und Ohligs in Wald), lockten zwischen 1950 und 1954 die beiden Lichtspielhäuser im Stadtteil in jedem Jahr mehr als 300.000 Besucher. Dem etwas anspruchsvolleren Angebot des „älteren" „Modernen Theaters" erwiesen die Besucher dabei stets die höhere Gunst als dem des „Film-Palasts", der insbesondere mit deutschen Heimatfilmen und Lustspielen beim Publikum zu punkten suchte. Die Situation der beiden etablierten Kinos im Stadtteil Wald änderte sich im Sept. 1956, als mit dem „Universum" das dritte Lichtspielhaus eröffnete, dramatisch. Die Zuschauerzahlen im „Film-Palast" gingen deutlich zurück, Wald verkraftete kein drittes Kino. Mit der Schließung des „Modernen Theaters" Ende 1960 erhielt der „Film-Palast" eine Galgenfrist. Noch ein Jahrzehnt wehrte er sich gegen das Kinosterben. Im Zuge der neuen Walder Südumgehung wurde das Gebäude 1991 abgerissen. aus: Jörg Becker


Modernes Theater

Geschichte

Max Dorten eröffnete 1925 das erste Kino in der damals noch selbständigen Stadt Wald unter dem Namen „Moderne Lichtspiele Wald“. Nach einem Umbau wurde das Kino ab September 1953 unter dem Namen „Modernes Theater Wald“ betrieben. Die Walder Kinos standen in der Regel an der dritten Stelle der Solinger Film-Verwertungskette. Aktuelle Filme liefen ca. einen Monat nach Solingen-Innenstadt und Ohligs in Wald. Das „Modernes Theater“ zeigte 1957 im Vergleich zu den beiden anderen Walder Kinos die etwas anspruchsvolleren Filme, teilweise auch mit einem Filmwechsel am Dienstag. Die Situation der beiden etablierten Kinos im Stadtteil Wald hatte sich im Sept. 1956, als mit dem „Universum“ das dritte Lichtspielhaus eröffnete, dramatisch verändert. Die Zuschauerzahlen im „Modernen Theater“ gingen massiv zurück, Wald verkraftete kein drittes Kino. Ende 1960 - vergleichsweise früh - zogen die Kinobetreiber des „Modernen Theaters“ die Konsequenzen und schlössen ihr Haus. Danach erfolgte die Umnutzung des Gebäudes in den ersten Selbstbedienungssupermarkt („Edelstolz“) im Stadtteil Wald. aus: Jörg Becker

im Mai 1946 öffneten die „Modernen Lichtspiele“ als erstes Kino im Stadtteil Wald erneut ihre Pforten [1]

In Wald gab es in späterer Zeit drei Kinos, das größte nannte sich MODERNES THEATER und lag in der Friedrich-Ebert-Straße. Dieses war auch das erste, das schloss, nachdem es noch wenige Jahre vorher modernisiert worden war. Heute befindet sich dort ein großer Edeka-Markt. Quelle: Martin Stöcker